Messe in c-Moll
Wolfgang Amadeus Mozart
Die Messe in c-Moll, KV 427, auch als "Grosse Messe in c-Moll" bekannt, ist ein unvollendetes sakrales Werk von Wolfgang Amadeus Mozart. Sie zählt zu den bedeutendsten Werken der Kirchenmusik des 18. Jahrhunderts und verbindet barocke Traditionen mit klassischer Ausdruckskraft. Mozart komponierte die Messe wahrscheinlich zwischen 1782 und 1783, möglicherweise als Dankeswerk nach seiner Heirat mit Constanze Weber.
Hintergrund und Entstehung
Besonderheiten der Musik
Rezeption
Die "Grosse Messe in c-Moll" bleibt ein eindrucksvolles Beispiel für Mozarts Fähigkeit, tief religiöse Themen mit seiner einzigartigen musikalischen Sprache auszudrücken.
Unvollständigkeit
Das Credo und das Agnus Dei der Mozart’schen Messe in c-Moll blieben unvollendet, und verschiedene Musiker und Musikwissenschaftler haben versucht, diese Lücken zu füllen. Die Ansätze zur Vervollständigung variieren stark, wobei einige eng an Mozarts Stil gebunden sind und andere modernere Bearbeitungen darstellen.
Vervollständigungen des Credo
Mozart komponierte Teile des Credo, darunter das "Et incarnatus est", das als eines der herausragendsten Stücke des Werks gilt. Jedoch fehlen grosse Abschnitte, wie der Anfang und das Ende des Credos.
Vervollständigungen des Agnus Dei
Das Agnus Dei wurde von Mozart gar nicht komponiert, und es fehlen auch Skizzen.
Bekannte Bearbeitungen
In der heutigen Praxis wird die Messe in c-Moll oft entweder in unvollständiger Form aufgeführt, wobei die fehlenden Teile weggelassen werden, oder mit einer der oben genannten Rekonstruktionen. Besonders Robert D. Levins Version hat sich in den letzten Jahren als Standard etabliert.
Die unvollständige Natur der Messe erlaubt es, verschiedene Interpretationen und Ergänzungen zu erforschen, was das Werk zu einem faszinierenden Beispiel für die Verbindung von historischer Authentizität und kreativem Umgang macht.
Unsere Aufführung
Frieder Bernius, ein renommierter deutscher Dirigent, hat gemeinsam mit dem Musikwissenschaftler Uwe Wolf eine neue Ausgabe von Mozarts unvollendeter Messe in c-Moll, KV 427 erarbeitet. Diese Edition zielt darauf ab, eine aufführungsreife Version des Werks bereitzustellen, wobei grösster Wert darauf gelegt wurde, Mozarts Originalmaterial zu respektieren und eigene Ergänzungen so dezent wie möglich zu halten.
Im Gegensatz zu anderen Vervollständigungen, die fehlende Teile wie das Credo und das Agnus Dei ergänzen, konzentriert sich die von Bernius und Wolf herausgegebene Fassung darauf, Mozarts Manuskript nicht durch umfangreiche Hinzufügungen zu überlagern. Stattdessen wird versucht, das vorhandene Material so aufzuführen, dass Mozarts musikalische Intentionen bestmöglich zur Geltung kommen.
Diese Herangehensweise ermöglicht es, die Messe in ihrer unvollendeten Form aufzuführen und dabei die Authentizität von Mozarts Komposition zu bewahren. Sie wird als respektvoller Umgang mit Mozarts Werk gelobt, der die künstlerische Integrität wahrt und die Zuhörer in den Bann der unvollendeten Komposition zieht.
Bernius hat diese Edition mit dem Kammerchor Stuttgart und der Hofkapelle Stuttgart aufgenommen, was als Premiere dieser neuen kritischen Ausgabe gilt.
Die 8-minütige YouTube-Aufnahme zeigt Dirigent Frieder Bernius und Musikwissenschaftler Uwe Wolf bei ihrer Arbeit an Mozarts Missa in c. Die Dokumentation bietet wertvolle Einblicke in die neue Edition.
Link: W. A. Mozart: Missa in c (KV 427)